Vereinsname

Aus der Geschichte des M.G.V. „Liederkranz" Efferen                              Quelle: Festschrift zur 75-jährigen Gründungsfeier

Um alte Erinnerungen bei den älteren Mitgliedern unseres Vereins wachzurufen, soll diese Vereinsgeschichte aufgezeichnet werden. Sie soll aber auch bei den Jüngeren das Bestreben wecken, den Alten nachzueifern.

Im Jahre 1894 fanden sich die in dieser Festschrift genannten Gründer zusammen, um unseren Männergesangverein „Liederkranz" ins Leben zu rufen. Am 25. Juli 1894 wurde die Leitung des Vereins vertrauensvoll in die Hände von Engelbert Dickopp gegeben und die musikalische Leitung übertrug man dem auf diesem Gebiete bestens bekannten Musikdirektor Franz de la Motte. Chorleiter und Mitglieder wetteiferten mit freudiger Hingabe und mit großen Opfern, um dem Verein aus Liebe zum Deutschen Lied einen festen Grundstein zu legen. Die ersten Lieder, die der Verein in der Öffentlichkeit vortrug, waren: „Das stolze Land am Rhein" und „Elflein" von Caule. Ein Jahr später errang der junge „Liederkranz" auf dem Gesangwettstreit in Hürth den 1. Preis und den 1. Ehrenpreis mit den Liedvorträgen: „Wie hab ich sie geliebt" von Möhring und „Wiegenlied" von Brahms, wobei 56 Sänger mitwirkten. Dieser unverhoffte Beweis ihres Könnens erregte unter den Mitgliedern den Wunsch, sich noch fester zusammenzuschließen, indem man dem Verein ein Banner gab mit dem Motto:

„Wir wollen in Tönen das Leben verschönen!"

Der M.G.V. „Liederkranz" beteiligte sich 1902 an dem Gesangwettstreit des Quartettvereins Köln-Sülz in der zweiten Stadtklasse, von wo er den 1. Preis (mit dem aufgegebenen Chor: „Des Sängers Wiederkehr"); den 1. Ehrenpreis (mit dem selbst gewählten Chor: „Wie hab ich sie geliebt") und den 3. Primavista (mit dem Chor: „Zu Vallendar am Rhein") als Lorbeeren nach Hause trug. Anläßlich des 10. Stiftungsfestes 1904 legte Engelbert Dickopp infolge seines hohen Alters sein Amt nieder. In Anerkennung seiner reichen Verdienste wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. An seiner Stelle wurde der im Vereinswesen sehr bewanderte Peter Hofer gewählt, unter dessen Leitung auch theatralische Aufführungen mit Erfolg veranstaltet werden konnten. Als man 1906 zu dem Wettstreit Kendenich rüstete, betraute man Alwin Horn mit der musikalischen Leitung, wo der Verein mit dem 2. Preis bedacht wurde. Bis 1908 wechselten in der Reihenfolge Adolf Klemmer, Adolf Hülzer und Jakob Dünnwald den Posten als 1. Vorsitzender. Alle haben mit voller Hingabe ihres Amtes gewaltet. Im gleichen Jahre legte man die musikalische Leitung in die Hände von Franz Schlatmann. 1910 übernahm wiederum Adolf Klemmer den Posten als 1. Vorsitzender. Abermals fand ein Dirigentenwechsel statt, als Franz Bornheim sich gleich seinen Vorgängern um das Blühen des Vereins bemühte.

Der Verein stellte sein Können in den Dienst der Wohltätigkeit, indem er oftmals größere Wohltätigkeitskonzerte veranstaltete. Hierdurch wußte der Verein sich die Achtung der Bürger Efferens zu verschaffen und erfreute sich eines großen Aufblühens und Könnens. Leider hat das Jahr 1914, wo das große Völkerringen einsetzte, auch die Mitglieder des „Liederkranzes" nicht verschont und riß aus ihrer Mitte fünf hoffnungsvolle tüchtige Sangesbrüder. 1919 konnte der Verein auf sein 25jähriges Bestehen zurückblicken. Letzteres war mit einer großen Jubelfeier verbunden. An diesem Tage wurde das Banner durch einen eindrucksvollen, schlichten Silberkranz geziert als Symbol der Treue zum Deutschen Lied.

Eine ganz besondere Ehrung wurde den Gründern und Jubilaren des Vereins zuteil, indem man ihnen als Dank ein Diplom überreichte. Leider war es unserem Ehrenvorsitzenden nicht mehr vergönnt, dieser Feier beizuwohnen, da er 1916 durch den Tod aus unserer Mitte schied. Er war das erste fördernde Mitglied unseres Vereins und wird stets unvergessen bleiben. Im Jahre 1922 wurde Christian Dick sen. mit großer Mehrheit zum 1. Vorsitzenden gewählt. Seine 1. Amtshandlung war, den langjährigen Vorsitzenden Adolf Klemmer zum Ehrenvorsitzenden zu ernennen. Mit Christian Dick hatte der Verein einen weitsichtigen, versierten und mit allen Problemen fertig werdenden Vorsitzenden gewählt. Er war es, der in Verbindung mit dem neuen Chorleiter, Musikdirektor Peter Bader dem Verein in den Jahren 1922-1931 einen großen geselligen und kulturellen Aufschwung brachte, nach dem Motto des Vereins: „Wir wollen in Tönen das Leben verschönen". Theateraufführungen, Vereinsausflüge, Gründung eines Kinderchores unter Jakob Broichmann, auch als „Köbes von Stotzem" bekannt, und die Herausgabe einer vereinseigenen Zeitung sind einige Werke seiner Tätigkeit für den Verein. Er (Christian Dick) war es, der damals als erster den Begriff von der „Familie Liederkranz" prägte. Sprunghaft stieg die Zahl der aktiven Sänger, die 100 waren bald erreicht, und es kamen noch mehr dazu. Von einem solch starken Chor mit einer solch guten Führung und mit einer solch guten Schulung durch Peter Bader durfte man auch große kulturelle Erfolge erhoffen. Es wurde beschlossen, an folgenden Wettstreiten teilzunehmen:

In Weiß/Rhein und Brühl. Bei diesen Wettstreiten erhielt der M.G.V. Liederkranz jedesmal den höchsten Preis, die von Landrat Heimann gestiftete Kette für ihre Leistungen.

Nun wurde auch erstmals ein Wettstreit in Efferen geplant. Hierbei mußte sich der Vorsitzende Christian Dick gegen eine Mehrheit wegen der finanziellen Lage durchsetzen. Diese Veranstaltung, Durchführung eines Wettstreits vom M.G.V. Liederkranz erwies sich später von großem Nutzen in jeder Weise für den Verein. Hierbei hat CD einmal mehr seinen Weitblick zum Nutzen des Vereins unter Beweis gestellt. So war es auch sein Werk und seine Idee, an dem großen Wettstreit in Vallendar, Rhein teilzunehmen, obwohl er aus vereinsdienlichen Gründen den 1. Vorsitzenden an Peter Müller abgab, war der Erfolg von Vallendar die Krönung seiner Laufbahn als Vorsitzender (auch einer seiner berühmten Schachzüge). Unvergessen bleibt seine mit Begeisterung vorgetragene Rede bei der Delegierten-Tagung in Vallendar, die dem M.G.V. Liederkranz bei den anwesenden Preisrichtern und Delegierten den besten Eindruck hinterließ.

Durch künstlerische Konzerte mit namhaften Kräften wurden die hohen Werte um das schöne deutsche Volkslied an die Bürger herangetragen. Zwecks Förderung des Deutschen Liedes stiftete der damalige Landrat Heimann zwei Wanderpreise in Form einer Beethoven- und einer Schubert-Plakette, die zu eins über 50 und zu zwei unter 50 Sängern jedes Jahr in einem Wertungssingen ausgetragen wurden. Im gleichen Jahre, 1927, fand hier am Ort das erste Wettsingen statt. Hieran konnte der Verein, statutgemäß, nicht teilnehmen. Schon beim zweiten Wertungssingen in Weiß erreichte der Verein die höchste Punktzahl und konnte mit Stolz die Beethovenplakette 1928 nach Hause tragen. 1929 Wertungssingen in Brühl. Hier war es dem Verein wiederum vergönnt, mit denselben Lorbeeren heimzukehren.

Durch Krankheit des 1. Vorsitzenden Peter Müller fand-ein einstimmig günstiger Wechsel statt. An seine Stelle trat der verdiente Sangesbruder Peter Trimborn, der die Geschicke des Vereins ideal und zur vollsten Zufriedenheit lenkte. Auch wurde Müller durch ihn zum Ehrenmitglied ernannt. Von Jakob Kippels ist dankbar zu vermerken, daß er sich oft bemühte, den erkrankten und immer um das Wohl des Vereins besorgten Sänger und ehemaligen Vorsitzenden Peter Müller mit einem alten Vehikel, von einem klapperigen Gaul gezogen, durch die Gemeinde zu fahren, um den alten Herrn an allem Geschehen, auch außerhalb des Ortes, teilnehmen zu lassen. Es ist ihm auch zu danken, daß die Vereinsfahne uns bis heute erhalten geblieben ist.

Auch dem inzwischen zum Ehrenmitglied ernannten Jakob Theiss gebührt Dank und Anerkennung für seine rührige und aktive Mitarbeit, dem das Wohl und Wehe des Vereins eine Herzensangelegenheit ist, was bei den Jahreshauptversammlungen und bei besonderen Anlässen stets zum Ausdruck kommt.

Das 40jährige Bestehen wurde unter der Leitung von Peter Trimborn zu einer Feier, die das Können des Vereins nicht zuletzt durch seinen idealen Eifer zu einem schönen Erfolg führte. Das Jahr 1934 buchte für ihn und den Verein einen harten Schlag. In tiefer, herzlicher Trauer trugen sie ihren verdienten Chorleiter Peter Bader zu Grabe, der dem Verein in der Blüte seines Könnens entrissen wurde. Schwer konnte der Verein die Wahl eines neuen Chorleiters treffen. Man vertraute vorläufig den Dirigentenstab dem noch jungen, aber sehr begabten, im Studium begriffenen Peter Schumacher an, bis man sich entschloß, die musikalische Leitung in die Hände von Musikdirektor Willi Müller zu legen. Letzterer verstand es sehr schnell, die Herzen der Sänger für sich zu gewinnen. Sein Können, unter dem Vorsitz von Peter Trimborn, bildete nunmehr wieder sehr schnell ein starkes Rückgrat für neue Taten des Vereins. Unliebsame, zwangsläufige Einflüsse politischer Art drohten das kulturelle Leben fast zu erdrücken. Diktatorisch wurde das schöne Deutsche Volkslied bevormundet behandelt. Hier legte der verdiente Leiter des Vereins den Vorsitz in die Hände des noch jungen, aber eifrigen Mitgliedes Christian Schumacher. Nicht allzu lange war er das Steuer vergönnt. Machenschaften undefinierbarer Art trieben zu einem zwangsläufigen Zusammenschluß mit unserem Bruderverein Concordia, dessen Praktik für beide Vereine ein günstiges Verhältnis schuf. Unter der gesanglichen Leitung (; Musikdirektor Willi Müller trug der Verein nunmehr, den Namen: M.G.V. 1877. Aber auch dies sollte nicht von langer Dauer sein. Dunkle Wetterwolken färbten den politischen Horizont Europas, deren Donnerrollen zu einem gewaltigen Totentanz aufspielte, wie, ihn die Weltgeschichte noch nicht erlebt hatte. Große Lücken wurden in die Reihen unserer besten Söhne geschlagen. Der Verein trauerte um sieben seiner Sangesbrüder. Sie sollen unvergessen bleiben.

1945. Die Welt atmet auf. Das größte Weltenringen aller Zeiten hatte ein Ende mit Schrecken genommen. Gewaltige Berge von materiellem und seelischem Schutt, sowie unsägliche Not und Elend war seine Ernte. Tod und Zerstörung hinterließen besonders in unserer lieben Heimat ein trostloses Bild. Jedoch das Leben stellt seine Forderungen und allmählich wuchs aus den Ruinen neues Leben. Einige herzhafte Männer der noch verbliebenen Sänger fanden sich zum Wiederaufbau des Vereins zusammen, um eben die Tradion wieder herzustellen. Es war das Verdienst von:

Ehrenvorsitzender Adolf Klemmer, Geschäftsführer Jakob Kippels, Kassierer Jakob Theiss

die sich mit unserem Bruderverein ins Einvernehmen setzten, um eine gütige, in Freundschaft gepflogene Trennung herbeizuführen. Dies dürfte hier besonders dem M.G.V. Concordia ein Ruhmesblatt in seiner Geschichte sein.

Unter dem Vorsitz des oben genannten Ehrenvorsitzenden gelang es, bis zur Jahreshauptversammlung am 20. 1. 1946 im Saale Balkmann (jetzt Freter) dem Verein wieder eine stattliche Mitgliederzahl zuzuführen. Als er zur Sammlung rief, hatte der Verein schon wieder die Sängerzahl von 70 aktiven und 60 inaktiven Mitgliedern.

Der erste nach 1945 gebildete Vorstand setzte sich wie folgt zusammen:

1. Vorsitzender: Adolf Klemmer Geschäftsführer: Jakob Kippels
1. Kassierer: Jakob Theis
1. Schriftführer: Ferdi Küpper
  Archivar: Wilhelm Schmitz
2. Vorsitzender: Heinz Ropertz
2. Kassierer: Engelbert Dickopp
2. Schriftführer: Engelbert Hülzer
3. Schriftführer: Johann Faßbender

Bei dieser Zusammenkunft hielt der Sangesbruder Peter Gottschalk einen Rückblick über den geschichtlichen Werdegang unseres Vereins.

Die Jahreshauptversammlung am 11. 1. 1947 brachte eine Verjüngung in der Vereinsleitung. Es wurden hierbei gewählt unter dem Wahlleiter Peter Gottschalk:

1. Vorsitzender: August Wiethoff
1. Geschäftsführer:Jakob Kippels
1. Kassierer: Jakob Theis
1. Schriftführer: Johann Faßbender
  Archivar: Matthias Pfumpfei
2. Kassierar: Peter Trimborn
2. Vorsitzender: Christian Dick
2. Schriftführer: Ferdi Schmitz
2. Geschäftsführer: Josef Esser
  Revisor: Gerhard Möltgen

Mit August Wiethoff sen. war für den Verein wieder ein großer Mann als 1. Vorsitzender gewonnen worden, der mit seiner ganzen Persönlichkeit sich vor den Verein stellte. Unvergessen sind seine karnevalistischen und geselligen Veranstaltungen in Alstädten, auch als Schneeveranstaltungen bekannt geblieben. Sein größter Verdienst war die Zunahme der aktiven Sängerschar (weit über 100).

Bei der Neuwahl des Vorstandes am 14. 1. 1950 fand nur ein Wechsel statt für den 2. Kassierer (Schmitz) und den 2. Schriftführer (Esser). Dafür kamen neu in den Vorstand Peter Obladen und Heinz Kremer. Hinzugewählt wurden als Literat Christian Esser und als Fahnenträger Johann Weber. Als Wahlleiter hatte wiederum Peter Gottschalk zu aller Zufriedenheit fungiert.

Bei der Jahreshauptversammlung am 10. 2. 1952 wurde bekannt, daß eine Neubildung der Dorfgemeinschaft stattgefunden habe. Es wurde als Vertreter der M.G.V. Liederkranz August Wiethoff benannt. Sei der Neuwahl unseres Vorstandes blieb alles beim Alten bis auf den 2. Vorsitzenden, zu dessen Übernahme Ferdi Schmitz sich bereit fand.

Am 17. 1. 1953 legte August Wiethoff s - als 1. Vorsitzender nieder auf Grund geschäftlicher Belastung in seinem Unternehmen. Den 1. Vorsitz übernahm der verdienstvolle Mitarbeiter Peter Gottschalk. Durch einstimmigen Beschluß ernannte der neue Vorsitzende August Wiethoff zum Ehrenvorsitzenden, nachdem er die Verdienste dieses langjährigen Vorsitzenden gebührend gewürdigt hatte. Der gesamte Verein freut sich über die Mitarbeit des heutigen Ehrenvorsitzenden August Wiethoff, der sich auch heute noch nach innen und außen mit großem Erfolg für die Belange des Vereins einsetzt. Ihm sei an dieser Stelle einmal herzlich gedankt. Die Wahl des Ehrenvorsitzenden fand begeisterte Zustimmung aller Versammlungsteilnehmer. War dieser es doch gewesen, der sich gerade in der Nachkriegszeit um das Wachsen und Aufblühen des Vereins sehr verdient gemacht hatte. Unter seiner Leitung fand man auch sehr bald einen würdigen Herrn, der sich inzwischen zu einem Meister des Taktstockes entwickelt hatte und dessen Namen bis weit über die Grenzen unserer Gemeinde einen guten Ruf und Klang hatte:

Chorleiter und Kapellmeister Peter Schumacher

Mitgerissen von dessen Hingabe und schuligen Art, die von einem tiefmusikalischen Innenleben zeugt, konnten die Sänger sehr bald von schönen Erfolgen bei Auftritten an Sängerfesten und Konzerten sprechen.

Der neue Vorstand setzt sich nun wie folgt zusammen:

Ehrenvorsitzender:August Wiethoff
1. Vorsitzender: Peter Gottschalk
1. Geschäftsführer: Jakob Kippels
1. Kassierer: Peter Trimborn
1. Schriftführer: Heinz Kremer
  Archivar: Matth. Pfumpfei
  Fahnenträger: Arthur Schrön
2. Vorsitzender: Ferdi Schmitz
2. Geschäftsführer: Christian Dick
2. Kassierer: Christian Esser
2. Schriftführer: Peter Wiese
  Literat: Christian Esser
  Revisoren: Johannes Fey
          Josef Esser,
          Peter Dick

Unter der Leitung von Peter Gottschalk fand im Jahre 1954 das 60jährige Stiftungsfest statt. Es wurde ein großes Konzert veranstaltet unter Mitwirkung des Kölner Gürzenich-Orchesters und der Sopranistin Tschörner.

Peter Gottschalk war stets ein Förderer von Laienspielgruppen gewesen und brachte es wiederum fertig, daß eine solche Spielgruppe Anklang in der Bevölkerung fand. Manche Aufführung fand solchen Zuspruch, daß eine Wiederholung erfolgen mußte.

Im Jahre 1955 fand ein Volksliederwettstreit in Frechen statt, an dem unser Verein mit Erfolg teilnahm. Diese Veranstaltung wurde ausgerichtet von der Stadt Frechen unter der Schirmherrschaft des damaligen Landrats.

Zu Beginn des Jahres 1956 trat wiederum ein Wechsel in der Vereinsführung ein. Ferdi Schmitz übernahm den Posten des 1. Vorsitzenden, Peter Dick den des 2. Vorsitzenden. Neue Archivare wurden Adi Schumacher und Heinz Pesch.

Ferdi Schmitz war ein sehr rühriger Vorsitzender, dem es vor allen Dingen zu verdanken war, daß der Verein zu seiner Zeit erhalten blieb. Auch ihm sei für einen steten Einsatz ein Wort des Dankes gewidmet. Bei der Neuwahl des Vorstandes übernahm er das Amt des 2. Vorsitzenden. Diese Bereitschaft kam dem späteren Vorsitzenden Christian Dick sehr zugute. Auf die Initiative von Ferdi Schmitz wurde die Vereinigung der Musik- und Gesangvereine ins Leben gerufen.

Bei der Jahreshauptversammlung am 23. 3. 1958 wurde Peter Trimborn für seine 40jährige Tätigkeit im Vorstand durch den 1.Vorsitzenden Ferdi Schmitz zum Ehrenmitglied ernannt. Bei der Neuwahl des Vorstandes übertrug man das Amt des 1. Vorsitzenden unserem Sangesbruder Christian Dick, dem ältesten Sohne des früheren Vorsitzenden Christian Dick, der in den 30er Jahren den Verein zu einer hohen Blüte gebracht hatte. Christian Dick jr., der bis zum heutigen Tage noch den Verein führt und sich freut, nach 11jähriger Tätigkeit als Vorsitzender dem Verein beim 75jährigen Jubelfest vorzustehen. Alle bisherigen Veranstaltungen und Ereignisse sind unter seiner Leitung und mit seinem unermüdlichen Fleiß für den Verein geschaffen und durchgeführt worden. Am 27. 4. 1958 begann das in der Folgezeit bis heute noch gepflegte Matinee-Singen bei vereinsfördernden Gastwirten.

Anläßlich des 65jährigen Stiftungsfestes fand am B. 3. 1959 ein Konzert statt, welches durch den Rheinischen Kinder- und Jugendchor unter Leitung von Hubert Günter mitgestaltet und verschönert wurde. Hierbei wirkte auch die Pianistin Käthe Berg-Hardenberg mit. Die Gesamtleitung lag in den Händen von Chormeister Peter Schumacher. Das Festkonzert war ein voller Erfolg, woran 40 aktive Sänger beteiligt waren. Die Familien der Vereinsmitglieder hatten es sich nicht nehmen lassen, die auswärtigen jungen Sänger und Sängerinnen über Mittag in ihren privaten Familienkreis einzuladen.

Das fördernde Mitglied Wilhelm Brenner stiftete aus Anlaß des Stiftungsfestes eine wunderschön geschnitzte Wandtafel.

Unvergessen bleibt eine Herrentour am Himmelfahrtstage 1959 (7. 5.) zum Wochendhaus des Ehrenvorsitzenden August Wiethoff in Obliers in der Eifel. Hierbei sang der Chor die Deutsche Messe in der Kapelle des Ortes unter der Leitung von Josef Zieskoven, der ein persönlicher Freund aller Sangesbrüder und jahrzehntelang ein eifriger Förderer unseres Vereins war.

Sehr gute Resonanz fand in der gesamten lokalen Presse ein Freundschaftssingen am 17. 10. 1959, welches ausgerichtet war von den in eine Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossenen Gesangvereinen der ganzen Großgemeinde.

Bei der Jahreshauptversammlung am 19.3. 1960 wurde erstmals zur Entlastung der beiden Vorsitzenden ein 3. Vorsitzender in Vorschlag gebracht und der Sangesbruder Günter Schulz durch Akklamation einstimmig gewählt.

Eine besondere Ehrung erfuhr am 14. 5. 1962 unser 1. Vorsitzender Christian Dick für die Schwere seines Amtes und die geschickte Führung des Vereins, den er meisterhaft zu lenken versteht.

Am 24. 7. 1962 fand die feierliche Fahnenweihe unserer heutigen Vereinsfahne statt. Ein besonderes Verdienst für die Aufbringung der finanziellen Mittel hat sich der aktive Sänger Heinrich Neugebauer dabei erworben, der unermüdlich tätig blieb, mit der Spendenliste bei Gönnern und Förderern des Vereins vorstellig zu werden. Bei der kirchlichen Feier standen Pate die inaktiven Mitglieder: Hermann Köllen, Theo Stupp und Wilhelm Pesch.

Dem Konzert mit Mandolinenorchester am 29. 10. 1962 war kein finanzieller Erfolg beschieden; dafür konnte man mit den Fachkritiken in der lokalen Presse um so mehr zufrieden sein, wobei die kulturelle Bedeutung hervorgehoben worden war.

Für 1964 vermerkt der Chronist:
Zu Beginn des Jahres wurde fleißig geprobt für die am 22. 3. 1964 in unserer Kirche vorgetragene kirchenmusikalische Passions-Andacht mit folgenden Chören: „Gnädig und barmherzig" sowie „Popele-Meus", beide achtstimmig. Am Schluß wurde vorgetragen: „O bone Jesu". Nach der geäußerten Kritik, auch in der Presse, war der Auftritt in kultureller Hinsicht ein voller Erfolg. Dieser Erfolg ist neben der geschickten Führung unseres Chormeisters Peter Schumacher der harmonischen Zusammenarbeit mit dem Leiter des Kirchenchores Peter Grubert zuzuschreiben. Der Kirchenchorleiter ist ein Könner seines Fachs, wirkt auch stets als Förderer unseres Vereins, nicht selten als Vertreter unseres Chormeisters.

Zum 25jährigen Priesterjubiläum von Pastor Gießen brachte unser Verein diesem am 27. 6. 1964 ein Ständchen. Anläßlich der offiziellen Feier wurden am 29. 6. im Börsensaal der Firma „Rewe" in Efferen die Chöre: „Die Himmel rühmen" und „Salve Regina" unter Leitung von Peter Schumacher vorgetragen.

Anläßlich unseres 70jährigen Stiftungsfestes startete am 7. 11. 1964 unser Festkonzert im Börsensaal der Firma „Rewe" in Efferen. Hierbei wirkten mit das Orchester der Knapsack-Griesheim A.G. und der Bariton Hans Georg Knoblich vom Opernhaus Köln. Im 1. Teil kamen nur Schubertlieder zum Vortrag; im II. Teil zunächst Opern-Chöre und am Schluß einige Lieder der leichten Muse. Die Kritik in Presse und Öffentlichkeit war vollauf zufriedenstellend. Es sei dankbar vermerkt, daß der Geschäftsführer der Firma „Rewe" Wille Peters uns großzügigerweise den Börsensaal wiederum zur Verfügung stellte. Er veranlaßte auch, das ganze Konzert auf Tonband aufzunehmen und übergab dieses Tonband dem M.G.V. Liederkranz als Geschenk.

Eine weitere angenehme Überraschung sei vermerkt. Dem 1. Vorsitzenden war ein großes Paket überbracht worden. Als dies bei der Abschlußfeier im Beisein vieler Festteilnehmer geöffnet wurde, kam eine Jubiläumstafel zum Vorschein mit folgender Inschrift:

„70 Jahre M.G.V. Liederkranz Efferen. Gegründet am 25. Juli im Jahre 1894. Jubiläumstafel zu Ehren unseres Chorleiters Peter S c h u m a c h e r und des 1. Vorsitzenden Christian D i c k und allen Vereinsmitgliedern, a k t i v e n und inaktiven.

Die Freude und Überraschung war grenzenlos.

Eine besondere Aufmerksamkeit wurde den Damen der aktiven Sänger zuteil. Diesen Damen zu Ehren wurde ein Kaffeekränzchen veranstaltet, wobei die Bedienung ausschließlich von Vorstands- und Ehrenmitgliedern Lind sogar vom Chorleiter wahrgenommen wurde.

Innerhalb der großen Liederkranzfamilie findet es immer großen Anklang, wenn familiäre Veranstaltungen arrangiert werden. Besonders beliebt sind die alljährlichen Ausflüge an die Ahr, Mosel oder in die Eifel. Nicht weniger Zuspruch findet der jährliche Familienball cm Karnevalssamstag, der schon zur Tradition geworden ist.

Oftmals haben sich Mitglieder unseres Vereins im Karneval bei der Wahl von Prinz, Bauer und Jungfrau bzw. in den Nachkriegsjahren für das Amt des Prinzen zur Verfügung gestellt. Diese Sänger verdienen es, hier genannt zu werden. Da dem Chronisten nicht bekannt ist, in welcher zeitlichen Reihenfolge jeweils die Berufung erfolgte, sei die alphabetische Nennung erlaubt.

Bär, Franz Palm, Rudi Schulz, Günther
Esser, Christian Kautz, Josef  Schilling, Peter
Esser, Josef  Pesch, Peter  Schmitz, Ferdi
Kippels, Jakob Ropertz, Heinrich Schulz, Günther

Der letztverstorbenen M i t g r ü n d e r unseres Vereins sei auch gedacht:

Johann Hemmersbach, verstarb am 30. 12. 1959
Johann Klemmer, verstarb am 24. 2. 1962

Immer wieder stellt der Verein sich gerne in den Dienst für die Belange unserer Dorfgemeinschaft. Aufmerksamkeiten werden den einzelnen Liederkranzfamilien entgegengebracht bei grünen, silbernen und goldenen Hochzeiten, Dienstjubiläen, Altersjubiläen, Erstkommunion- und Konfirmanten-Festen sowie bei Beerdigungen. Walte Gott, daß es noch viele Generationen so bleiben möge.

Für die Ausrichtung aller Veranstaltungen im Jubeljahr 1969 zeichnet der Gesamtvorstand verantwortlich.